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12. November 2020
Kreditsicherheiten unter Corona
Kredite in der Krise: Wie Unternehmen ihre Sicherheiten stärken und mit Banken konstruktiv zusammenarbeiten können
Die Corona-Krise zehrt deutschlandweit ebenso sehr an den mentalen Kräften in vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen, wie an ihren finanziellen Ressourcen. Je länger die Pandemie und ihre gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen anhalten, umso schwieriger wird es auf Kurs zu bleiben oder sogar zu expandieren. Das gilt nicht nur für Firmen mit sinkenden Umsätzen und unsicherer Zukunft. Banken verlangen von allen KMU mit dem legitimen Wunsch nach Betriebsmittel- oder Investitionskrediten größere Sicherheiten. Wie können Sie als Firmenchef damit auch in schwierigen Zeiten erfolgreich umgehen?
Unternehmer stehen vor Herausforderungen – und Kapitalgeber auch
Selbst eine vertrauensvolle langjährige Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Hausbanken steht angesichts ökonomischer Spannungen auf den weltweiten Märkten neuen Herausforderungen gegenüber. Firmen bedürfen Finanzspritzen mehr denn je, während Kapitalgeber mit der Kreditvergabe immer zurückhaltender werden. Eine repräsentative Umfrage der creditshelf Aktiengesellschaft, der Studie Finanzierungsmonitor 2020 (Link: https://www.kreditwesen.de/sites/default/files/content/inserts/2020/191210_creditshelf_finanzierungsmonitor_2020.pdf) zeigt, dass knapp 60 Prozent der 200 befragten Finanzentscheider die Zugangssituation zu Krediten für KMU für verschlechtert halten. Im weiteren Verlauf der Corona-Krise düfte sich die Lage noch weiter verschärfen. Aber auch Banken leiden unter Darlehensausfällen und folglich Wertberichtigungen. Ein Ende ist nicht abzusehen. Deshalb ist nachvollziehbar, dass Firmenkundenbetreuer nur zögerlich auf Kreditanfragen reagieren. Sie fordern in weit höherem Maße detaillierte Unternehmensplanungen und Budgets für mehrere Jahre ein. Gerade die sind unter den aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen und unsicheren Prognosen schwierig zu erstellen. Dieser Konflikt sorgt selbst zwischen gut aufgestellten KMU und ihren Banken für ein zuweilen angespanntes Verhältnis.
Transparenz und unterschiedliche Planungsszenarien schaffen Vertrauen
Finanzverantwortliche und Firmenchefs können selbst einiges tun, um ihre Situation den Kapitalgebern gegenüber zu verbessern. Die legen nun wieder gesteigerten Wert auf Kreditsicherheiten und engen Kontakt. Einige Tipps, mit denen Sie selbstbewusst auf Ihre Bank zugehen können:
- Den Kundenbetreuer Ihrer Bank proaktiv ansprechen. Senden Sie regelmäßig von sich aus Updates über den Geschäftsverlauf und kontaktieren Sie Ihren Ansprechpartner direkt, wenn Ihr Ist vom Soll abweicht.
- Mit mindestens zwei Kreditinstituten zusammenarbeiten. Trennen Sie dabei Ihre privaten und betrieblichen Bankgeschäfte. Das erleichtert Ihnen die rein geschäftsbezogene Kreditdiskussion.
- Regelmäßig betriebswirtschaftliche Analysen erstellen und kommunizieren. Erstellen Sie am besten monatlich detaillierte betriebswirtschaftliche Analysen und teilen Sie diese Ihrer Bank mit.
- Geschäftsmodelle auch nach Corona glaubhaft machen. Banken wollen sich davon überzeugen, dass Ihr Unternehmen die Krise überstehen kann und auch nach ihrem Ende noch leistungsfähig ist. Erstellen Sie deshalb am besten sowohl optimistische als auch pessimistische Planungsszenarien für die Zukunft.
- Jahresabschluss zeitnah erstellen. Priorisieren Sie mit Ihrem Steuerberater einen zügigen Jahresabschluss für 2020, sodass Sie auch im nächsten Jahr schnellstmöglich erforderliche Unterlagen präsentieren können.
Neutrale Berater können ressourcenschonend den Austausch mit Kapitalgebern erleichtern
Die passenden Analysen zu erstellen und Dokumente vorzubereiten, kann schnell zusätzliche Ressourcen verschlingen. KMU können deshalb von dem Einsatz externer Berater profitieren. Die wissen, welche Informationen Kapitalgeber wünschen und sind außerdem geübt darin, Kommunikationspakete mit den entsprechenden Fachtermini vorzubereiten. Außerdem haben kompetente Finanz- und Unternehmensberater das nötige Wissen und die Erfahrung, um Ihre Situation neutral und fachkundig zu bewerten. Das schafft dem Kreditinstitut gegenüber noch mehr Glaubwürdigkeit. Oft werden die Externen Ihnen auch alternative Vorschläge für die Finanzierung Ihrer Betriebsmittel oder einer Ausweitung der Geschäftstätigkeit machen können. Viele Berater nehmen Ihnen auf Wunsch die Korrespondenz und manche Termine mit Ihrer Bank ab. Sie sprechen die Sprache der Banker und können im Interesse Ihres Unternehmens mit ihnen verhandeln. Selbstverständlich ist es weiterhin wichtig, dass Sie als Leiter der Unternehmensführung oder Finanzchef bei gewissen Anlässen persönlich vorstellig werden. Die Vorarbeit allerdings kann ein professioneller und neutraler Berater für Sie übernehmen.
Wir sprechen gern mit Ihnen über die Finanzlage Ihres Unternehmens. Gemeinsam schaffen wir die Voraussetzungen dafür, dass Sie auch in der nahen Zukunft kreditwürdig bleiben. Sprechen Sie uns bei der Friedrich & Manske Finanz-Management OHG gerne direkt an.